Monday, September 3, 2007

Ab in den Norden!

Guten Tag zusammen,

In diesem Moment sitze ich mit einer fiesen Grippe in einer gemuetlichen Wohnung im Zentrum Mexico Cities. Die Wohnung teile ich mir mit Oscar, seinem Bruder und 4 Hundewelpen. Die Erkrankung laesst sich wohl mit dem rapiden Abfall von stetigen, tropischen 35 - 45 Grad auf die milden Temperaturen, die hier vorherrschen, erklaeren....

Vor etwa einem Montat liess ich meine Taetigkeit als Lehrer in Ciudad del Carmen ruhen und reiste nach Norden. Die Arbeit hat mir sehr viel Spass bereitet, auch wenn es mal etwas stressig war, da ich die Stunden sehr kurzfristig vorbereiten musste. Ich habe sehr viel dazugelernt und mir staendig neue Methoden ausgedacht, die Schueler zu motivieren. Auch von der Bandenkriminalitaet habe ich etwas mitbekommen: Vor einigen Monaten wurde der Polizeipraesident ermordet und nun versuchte eine Bande, die momentan den hiesigen Drogenschmuggel kontrolliert selbiges zu wiederholen, die Schiesserei fand im Haus eines Freundes statt, in dem der Polizechef momentan residiert.
Desweiteren unterrichtete ich in den letzten Wochen einen Schueler, der vor 3 Jahren zum Entfuehrungsopfer wurde, da sein Vater zu jener Zeit Praesidentschaftsanwaerter war. Die hohen Sicherheitsvorkehrungen erschwerten den Unterricht sehr stark und das Verhalten des Schuelers war eindeutig von traumatischer Natur.

Ab Cd del Carmen liess es sich leicht trampen, von der Insel fuehrt nunmal nur ein Weg, und ich verbrachte nocheinmal 2 Tage in Villahermosa mit Adriana und allen Leuten, die ich dort schon kennengelernt hatte. Auf dem Weg durch Veracruz traf ich dann mal wieder auf eine dieser kauzigen Maerchenfiguren, die einem nur beim Trampen begegnen : Jorge.
Er nahm mich am Nachmittag mit und ich entschied mich spontan, statt noch am spaeten Abend zu versuchen Veracruz zu erreichen, ihn nach Catemaco zu begleiten. Jorge ist etwa 50 Jahre alt, hat 3 Frauen und faehrt momentan mit seinem 78´er Dodge durchs Land und besucht Freunde. Auf halber Strecke war dann ploetzlich die gesamte Landstrasse voller rieser Krebse -ein typisches Phaenomen in der Regenzeit und am Strassenrand tuemmelten sich die Leute, um sie einzusammeln. Im naechsten Dorf passierte es dann: Der rechte Hinterreifen platzte. Eher zum Scherz bemerkte ich "Tal vez por un pinche cangrejo" ("Vielleicht wegen eines Krebses"). Der Reifenwechsel war eines der Highlights: Zwei der Bolzen liessen sich durch jahrzehntealten Rost einfach kein Stueck bewegen. Doch Jorge war geruesstet, denn er brachte die fuer diese Situation wohl bestgeeignete Berufung mit: Jorge ist Werkzeughaendler und hatte den Kofferaum voller Waren. Im naechsten KfZ-Schuppen fuehrte uns der korpulente Mitarbeiter dann den Beweis vor Augen: Ein ueberfahrener Krebs hatte in seinem Zorn den Reifen komplett durchbohrt. Geiler Macker, sag ich nur!
Wir wurden dann noch bei wirklich jedem Militaerposten herausgewinkt und die Soldaten ueberprueften jedes Mal saemtliche Werkzeugkoffe. Schliesslich kamen wir an, Jorge ueberliess mich dann mirselbst und nach einigen Stunden in Catemaco mit seinen Hexern und der wunderschoenen Lagune, erreichte in etwa 4 Autos Veracruz.
Dort war Jessica meine Gastgeberin. Sie hat Psychologie studiert, arbeitet momentan aber als eine Art Qualitaetsprueferin fuer SUBWAY, hat ein superschoenes Apartment, ist Vegetarierin und kann unglaublich lecker kochen. Zur selben Zeit waren dann noch andere HC Mitglieder zu Gast bei Jessica und so war die Wohnung immer voller Leute. Veracruz hat mir sehr gut gefallen, die Skyline erinnert zwar teils an Miami, die Stadt ist aber total gemuetlich, das Zentrum hat ein 50er Jahre Feeling und etwas von der Atmosphaere, die man sich von Cuba vorstellt. Und nicht nur die Stadt, auch die Menschen: Hier wurden frueher viele schwarze Sklaven fuer die Zuckergewinnung herangeholt, die sich mit den Einheimischen vermischt haben und so sind die Hauttypen auffallend dunkler und das Haar krauser. Zudem ist eine der hier beheimateten Musikstile der sogenannte "Danzon", der auch viele Salsa Elemente in sich traegt. Wochenends fuehren zu dieser Musik die aelteren Herrschaften der Stadt den dazugehoerigen Tanz auf.

Gegenueber des Malecóns befindet sich San Juan de Ulua, eine sehr geschichtstraechtige Festung, die anfangs als Warenlager der Silberflotte und spaeter als Gefaengnis fuer politische Gefangene genutzt wurde.


















In der folgenden Woche arbeitete Jessica in Xalapa, so nutzte ich die Gelegenheit und fuhr mit ihr in die Haupstadt des Staates Veracruz und Heimat des beruehmten Chile Xalapeño. Dort wohnte ich etwa eine Woche bei Allan und seiner supernetten Familie.
Xalapa ist eine Studentenstadt, vor allem fuer Musiker und Kuenstler, so studiert auch Allan klassische Gitarre und seine Schwester Theater. Mit Allan erkundete ich die Stadt, ihr sehr alternatives Nachtleben und die Umgebung Xalapas, so zum Beispiel die Wasserfaelle "la Monja" und "Texolo".
Wir trafen uns noch mit einem Freund Allans, Eduardo, er studiert Percussion und folgendes Video moechte ich euch nicht vorenthalten:

Von Xalapa gings dann wieder zurueck nach Veracruz, wo ich mich mit Jessica traf und gemeinsam mit ihr und ihren Freundinnen Anna und Mitzi zu Jessicas Geburtstagsparty in ihrer Heimatstadt Texcoco, unweit Mexico Cities, fuhr.
In Texcoco lernte ich Jessicas Eltern und ihren Bruder Roberto kennen. Die Familie ist Mitglied einer Austauschorganisation und hat jedes Jahr Schueler aus aller Welt zu Gast. Momentan war eine ehemalige franzoesische Austauschschuelerin, Eve, zu Gast.

Roberto ist Musiker und veranstaltet Parties und so organisierte er auch die die Geburtstagsparty fuer Jessica. Die Party fand unter dem Motto "60´s" statt, man musste also verkleided erscheinen und es standen Schlagzeug, Gitarre, Bass und Mikrofone fuer eine Jam Session bereit.
Da Jessica und Roberto einen recht grossen Freundeskreis haben, fuellte sich die Party schnell und es wurde bis in die Morgenstunden gejamt und gefeirt.


Die folgenden Tage verbrachte ich dann hauptsaechlich mit Roberto, da Jessica und Eve nach Veracruz fuhren.
Roberto hatte sich dieses Jahr eigentlich schon in Spanien eingelebt. dort in einer Bar gearbeitet und Musik gemacht/produziert. Leider wurden seine Plaene von unserer geliebten EU durchkreuzt, denn sein Visum war abgelaufen und er musste das Land verlassen.
Roberto zeigte mir die besonderen Ecken im kleinen Texcoco, so etwa die antiken Wasseranlagen und Baeder im Gebirge, von denen man einen super Ausblick auf die Taeler hat.

In Texcoco besuchte ich dann noch die Schule, die Marta (Jessicas Mutter) gehoert und stellte den Schuelern meine Reise vor.
Einige Tage spaeter traf ich mich dann in Mexico City mit Oscar, einem Freund von Jessica, bei dem ich nun wohne.

Das wars erstmal, bald folgen Neuigkeiten, dann allerdings etwas kompakter und zweisprachig.

Liebe Gruesse,

Finn

1 comment:

ranis said...

ey finn hay un error en el segundo parrafo jaja no pueden ir dos tipos de "i" juntas suena mal, ok so checalo besos mil
te kiero
chauuu
ranis